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Sonthofen

Die Akademie im Frühling fand dieses Jahr vom Ostersamstag, dem 30.3, bis zum darauffolgenden Samstag, den 6.4 dank der Organisation von Nicholas Schwab und Leni Wietfeld statt.
In der, wie auf der „großen“ Akademie freundlichen, aber familiäreren Atmosphäre war Raum für gute Unterhaltungen und tolle Spiele, Spaziergänge um den See oder ergiebige Wanderungen auf in der Umgebung liegende Gipfel.
Den Großteil der Akademie bildeten aber durch die dreistündigen Kursschienen Vormittags und Nachmittags die Mathematischen Inhalte, die in vier Kursen angeboten wurden.

Matthias Paulsen brachte vornehmlich jüngeren Teilnehmern etwas über Kryptographie bei.
Dabei stand meist die konkrete Anwendung inform von Challenges, Nachrichten zu ent- und verschlüsseln, im Vordergrund.
Dafür war natürlich Theorie nötig, mit der aber nicht nur Vignere-Quadrate, sondern auch der RSA-Algorithmus erschlossen werden konnte.
Die Krönung bestand in Abwandlungen der Enigma.

Mit Abwandlungen des Zauberwürfels beschäftigte sich der Kurs „Kombinatorische Puzzles“, der von Daniel Harrer gehalten wurde; auch er war für jüngere Teilnehmer geeignet und beschäftigte sich mit den mathematischen Invarianten, die bei solchen Objekten auftreten.
Diese wurden zum Lösen ebenso genutzt wie die spielerische Intuition.
Die Beschreibung erfolgte teilweise über Gruppen, die in der Lage sind, die assoziative Struktur der Hintereinanderausführung von Spielzügen beschreiben.

Auch Maximilian Keßlers Kurs nahm sich ein Spiel als Untersuchungsgegenstand, jedoch mit einem Schwerpunkt auf Methoden der diskreten Mathematik:
Beim Spiel Hanabi ist es zentraler Inhalt, durch Spielzüge möglichst viel Information durch die ausgeführten Züge zu übermitteln und selber aus den Aktionen der Mitspieler logisch die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Beim Vereinbaren von Konventionen muss aber optimiert werden, dass im möglichst wenigen Zügen das Einhalten dieser negative Folgen für die Gewinnchancen hat.
So wurde der Einfluss des P vs. NP Problems einbezogen, weil bei dem beschriebenen Problem Berechenbarkeitsfragen auftreten.
So konnten die Kursinhalte teils auch für die abendlichen Spielerunden genutzt werden, Spaß war aber immer garantiert.

Im letzten Kurs „Synthetische Geometrie“ von Heiko Braun und Tim Lichtnau, welcher für ältere Teilnehmer konzipiert war, wurden Begriffe aus der algebraischen und Differentialgeometrie eingeführt, jedoch mit einem Twist:
So wurde nicht die klassische Mathematik als Grundlage verwendet, sondern mittels kategorieller Logik und Homotopietypentheorie gearbeitet:
Im Gegensatz zur üblichen Herangehensweise kann man innerhalb der intuitionistischen Logik stärkere - moralisch aber wahre - Axiome fordern, die einem das Leben vereinfachen.

Nach einer Woche, in der Freundschaften wachsen und entstehen konnten, war es für viele schwer, wieder in alle Himmelsrichtungen zu fahren – zumindest bis zu einem Wiedersehen auf einer späteren Veranstaltung!

Zeit: 
30. März 2024 bis 6. April 2024
Typ: 
Akademie
Ort: 
Sonthofen