von Georgi Kocharyan
Vom 24.01.2020 bis zum 27.01.2020 fanden sich wieder viele QEDler in Augsburg zusammen, um sich mit interessanten mathematischen Fragestellungen zu beschäftigen. 27 Teilnehmende nahmen an dem von Maximilian Keßler, Georgi Kocharyan und Roman Seifert organisierten Seminar in der Jugendherberge Augsburg teil.
Glücklicherweise hatte die Jugendherberge Vortragsräume, sodass keine langen Wanderungen am Morgen notwendig waren. Schon gleich am Freitag fanden zwei Vorträge für alle statt: Simon Cyrani erzählte etwas über Conway’s Armee – ein mathematisches Spiel, bei dem man Spielsteine auf einem Feld möglichst weit nach oben befördern will. Er bewies aber mit einem cleveren Argument, dass man aber nie weiter als vier Reihen weit kommen kann. Gleich danach trug Vincent Fischer über Shor’s Quantenalgorithmus vor, mit dem man zumindest theoretisch Zahlen in polynomieller Zeit faktorisieren kann. Da Halbpension gebucht war, gab es danach in der Jugendherberge auch Abendessen.
Gleich am nächsten Morgen gab es wieder zwei Vorträge nacheinander. Matthias Paulsen erzählte über die noch ungelöste Collatz-Vermutung und stellte aktuelle Fortschritte bei der Lösungsfindung vor. Er machte den Zuhörenden klar, wieso das eigentlich so simpel klingende Problem doch seit Jahrhunderten alle zur Verzweiflung bringt. Danach stellte Georgi Kocharyan das Konzept der Symmediane vor, drei besondere Linien im Dreieck mit vielen schönen Eigenschaften. Nach einem wohltuenden Mittagessen in der Stadt ging es auch schon weiter mit einem Vortrag von Nicholas Schwab über Voronoi-Diagramme, eine Möglichkeit, einen metrischen Raum, zum Beispiel eine Ebene, in kleinere Teilräume zu zerlegen. Am Abend fand dann eine von Georgi Kocharyan geplante Dungeons-and-Dragons-Runde statt. Einige Teilnehmende hatten schon vor dem Seminar Figuren vorbereitet, mit denen sie dann in einer Fantasiewelt eine Geschichte durchspielten.
Am Sonntag ging es auch schon gleich nach dem Frühstück mit Vorträgen weiter, jedoch diesmal mit zwei dreistündigen Doppelschienen, die gleichzeitig stattfanden. Maximilian Keßler trug für Jüngere über „Primfaktorzerlegungen” vor, während Aras die Ältere in das Thema „Brauergruppen” einweihte. Das sind Gruppen, die man jedem Körper zuordnen kann, deren Elemente gewisse Äquivalenzklassen von zentralen einfachen Algebren über den Körper sind. Er hat damit versucht zu zeigen, dass die Quaternionenalgebra der einzige nichtkommutative Schiefkörper über den reellen Zahlen ist. Nach dem Mittagessen fand der von Maximilian Keßler geplante Matboj statt, ein Wettbewerb, bei der sich zwei Teams gegenüberstehen und versuchen, möglichst viele schwierige Mathematikaufgaben zu lösen und sie überzeugend der Jury zu präsentieren. Dieser ging von 15 Uhr bis spätabends, und da Studierende fairnesshalber nicht teilnehmen durften, hat Daniel Harrer währenddessen für sie einen Vortrag gehalten.
Am Montagmorgen war das Seminar leider auch schon vorbei, und die Teilnehmenden machten sich auf dem Weg nach Hause.