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Seminar in Ingolstadt 2020

Am 25. September des Jahres 2020 machten sich 27 Mathematikbegeisterte aus ganz Deutschland auf den Weg nach Ingolstadt, um nach langer und coronageschuldeter Abstinenz sich wieder zusammen austauschen zu können. Die Organisatoren Nicholas Schwab, Lena Sollfrank und Anna Weber sorgten dafür, dass die Hygieneregeln eingehalten wurden. Dies tat der Vorfreude jedoch keinen Abbruch, sodass sich von circa 15 Uhr am Bahnhof Ingolstadt Nord die Teilnehmer auf den Weg machten, die Vortragsräume zu finden.

Nach dem sich die Teilnehmer in den Vortragsräumen der VHS in Ingolstadt eingefunden hatten, fing die erste Vortragsschiene an. Maximilian Keßler stellte den Jüngeren die Theorie der Markov-Ketten vor, wobei er dies mit dem Verhalten eines Systems mit endlich vielen Zuständen, welches gewisse Wahrscheinlichkeiten für Zustandsänderungen hat, einführte. Zeitgleich hielt Lukas Gehring seinen Vortrag für Ältere über den Einfluss von Forcing auf die Kontinuumshypothese. Anschließend trat man den Weg zur Jugendherberge an.

Der nächste Morgen wurde für die Jüngeren von Melvin Weiß mit seinem Thema von Fermatprimzahlen zu komplexen Kreisteilungspolynomen und für die Älteren von Nicholas Schwab mit der graphentheoretischen Modellierung von elektrischen Stromflüssen eingeleitet.
Für den Nachmittag des Samstags folgten Nicholas Schwab (Graphenmorphismen) und Georgi Kocharyan (Graphentheorie für Wettbewerbsaufgaben) für Jüngere sowie Daniel Harrer (Stromnetze) und Tamás Korodi (Multiplikative Invariantenringe) für die Älteren.

Am Samstag spalteten sich die Vortragsorte der Altersgruppen in den von der Jugendherberge gebuchten Aufenthaltsraum für die Jüngeren und in der Technischen Universität Ingolstadt für die Älteren.
Den Auftakt gab im Aufenthaltsraum Vincent Fischer in seinem Vortrag über das Erkennen von Mustern in unserer Sprache durch endlichen Automaten. Nach der Mittagspause hielt Maximillian Keßler seinen zweiten Vortrag über Kettenbrüche, dabei beschäftigte er sich mit Fragen wie: Was ist der Wert eines Kettenbruchs? Wie stelle ich beliebige Zahlen mit Hilfe von Kettenbrüchen dar? Wann sind Kettenbrüche periodisch? Was ist die Irrationalste aller Zahlen? Damit die Teilnehmer selbst diese Fragen geschickt beantworten konnten, zeigte er ihnen die Pell-Gleichung. Zuletzt untersuchte Lukas Gehring die Anzahl an maximalen Schritten in planaren Graphen.

Anders sah das Programm in den Räumen der Universität für die Älteren aus. Zunächst beglückte Tobias Kilian mit seinem Vortrag über Geometrische Gruppentheorie die anderen Teilnehmer. Wachstumsraten, Wachstumsraten, Dehn-Funktionen und Enden von Gruppen sowie die Verallgemeinerung des „angel problems“ wurden im Kurs erläutert. Der Vortragende untersuchte, inwiefern sich Letzteres auf Cayley-Graphen verhält, konnte jedoch nur mit einer offenen Frage enden. Die Entrüstung der anderen Teilnehmer hielt sich dabei in Grenzen, was vielleicht auf ein kleines Live-Experiment von Daniel zurückzuführen war.
Daniel verteilte Geschmacksstoffe, welche den anderen zeigen sollten, dass die Wahrnehmung von Geschmack nicht einheitlich bei jeder Person ist, sondern diese bei manchen Stoffen durch unterschiedliche genetische Ausprägungen eines Individuums variiert. Daraufhin beendete Daniel mit seinen zwei Vorträgen (Überdeckungen und Kettenbrüche) auch für die Älteren den Vortragstag.

Nach erfolgreicher Nahrungssuche mit anschließendem Nachtschlaf war es leider schon wieder an der Zeit sich zu trennen, sodass man nur noch mit dem neuerworbenen Wissen nach Hause fahren konnte, um sich auf die nächste Veranstaltung zu freuen.

Impression aus einem Vortrag

Zeit: 
25. September 2020 bis 28. September 2020
Typ: 
Seminar
Ort: 
Ingolstadt