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Seminar in Gunzenhausen 2019

von Lukas Gehring

Am ersten Juliwochenende fand zum zweiten Mal nach 2005 ein Seminar in Gunzenhausen am Altmühlsee statt. Organisiert von Maria Dendorfer, Lukas Gehring und Ruben Pfeiffer konnten die 21 Teilnehmer wieder einmal ein Wochenende lang spannende mathematische Themen entdecken. Während sie in der Jugendherberge Gunzenhausen untergebracht waren, fanden die von den Teilnehmern gestalteten Vorträge wie schon 2005 in den Räumen des Simon-Marius-Gymnasium Gunzenhausen statt. So stellte gleich zum Einstieg Daniel Harrer die "Mathematik hinter dem Rubik's Cube" vor, wobei er auf sehr anschauliche Art und Weise selbstständig Zugfolgen herleitete, mit denen sich dieses Rätsel lösen lässt.

Am Samstag folgte dann zunächst ein Vortrag von Leon Rauschning zur "Signaltheorie in der Biologie". Anhand von verschiedenen Beispielen aus der Natur konnte man einen Einblick gewinnen, wie Lebewesen anderen Individuen Informationen vermitteln - egal ob zum eigenen Schutz, zur Fortpflanzung oder zu anderen Zwecken. Anschließend gab es zwei parallele Vorträge. Während Luise Puhlmann den älterne Teilnehmern etwas über das algebraische Konzept der "Springerfasern" erklärte, trug Lukas Gehring über "Rangfolgen in Turnieren" vor. Dabei erläuterte er insbesondere, wie man aus unendlich großen Turnieren die sogenannten Ordinalzahlen herleiten kann. Am Samstagnachmittag stand dann statt Mathematik der Spaß im Vordergrund: beim Baden, Frisbee Spielen oder einfach nur Entspannen am Altmühlsee spielte glücklicherweise auch das Wetter einigermaßen mit, sodass die Teilnehmer am eigenen Leib erfahren konnten, weshalb Gunzenhausen staatlich anerkannter Erholungsort ist.

Am Sonntagmorgen fanden wieder zwei Vorträge parallel statt. Daniel Harrer schlug in seinem Vortrag für Ältere über "Donuts und Katzen" eine Brücke zwischen Topologie und Kategorientheorie, gleichzeitig brachte Nicholas Schwab den Jüngeren "Vektorräume und Körpererweiterungen" näher. Diese grundlegenden algebraischen Konzepte haben nicht nur ihren festen Platz in der Mathematik, sondern dienten auch als Grundlage für den ersten Vortrag am Nachmittag über "Konstruktionen". In diesem legte Daniel Harrer dar, welche geometrischen Figuren sich mit welchen Hilfsmitteln konstruieren lassen. Dabei ging er insbesondere auf den mathematischen Hintergrund ein, für den er auf die zuvor eingeführten Körpererweiterungen zurückgriff. Zum Abschluss des Sonntags trug Tobias Kilian über "Enden in der geometrischen Gruppentheorie" vor - mit dem erstaunlichen Resultat, dass der Cayley-Graph als Beschreibung einer solchen Gruppe höchstens zwei oder unendlich viele Enden hat.

Neben den ganzen Vorträgen gab es das ganze Wochenende genug Freizeit, beim Mittagessen auf eigene Faust und an den Abenden Gunzenhausen und das von Freitag bis Sonntag stattfindende Bürgerfest zu erkunden oder bei verschiedenen Karten- und Gesellschaftsspielen die Abende gemütlich ausklingen zu lassen.

Am Abreisetag trug noch einmal Leon Rauschning vor, diesmal über "SnIP - anorganische DNA". Dabei handelt es sich um einen anorganischen Stoff mit Doppelhelixstruktur, die eigentlich von der DNA bekannt ist. Danach mussten die Teilnehmer leider schon wieder die Abreise antreten, freuten sich aber schon auf die nur eineinhalb Monate später beginnende Akademie.

Zeit: 
5. Juli 2019 bis 8. Juli 2019
Typ: 
Seminar
Ort: 
Gunzenhausen