von Stefan Rabenstein
Unsere Akademie hat der QED-Verein im Sommer 2016 als sechste Akademie in Folge in der Freizeit- und Bildungsstätte der Falken in Sonthofen ausgerichtet. Bei nur neun Akademien in unserer Vereinsgeschichte sieht man hier sehr deutlich, wie gut es uns dort gefällt. Auch wenn es im Allgäu nachts selbst im Hochsommer mal frieren kann, schätzen wir neben der leicht abgelegenen, fast schon idyllischen Lage, in der wir großteils unter uns sind, auch die Kombination aus bezahbaren Preisen für dennoch gute Unterbringung, Verpflegung und Hilfe, falls es doch mal ein Problem geben sollte. Und wenn man sonst noch etwas brauchte - etwa Whiteboards, WLAN-Repeater, Schokolade oder Funkmasten - wurde das im Vorfeld oder während der Akademie organisiert.
Wie sich bewährt hat, gab es zwei Kurseinheiten am Tag, eine vor dem Mittagessen von 9 bis 12 Uhr, die andere vor dem Abendessen von 15 bis 18 Uhr. Den Rest des Tages verbrachte man mit sogenannten KüAs: Kursübergreifenden Aktivitäten. Von verschiedenen Brett- und Karten- bis zu Rollenspielen, vom Baden im See bis zu Ultimate Frisbee, vom Funken bis zum Tanzen, vom Rätselwettkampf bis zur Wanderung, sowie mit Literatur-, Filme- und Buntem Abend war hier viel geboten und für jeden etwas dabei.
Thematisch konnten sich die Teilnehmer je nach persönlichen Interessen und Vorwissen mit einem von fünf Themen näher befassen. Im Krypthographie-Kurs wurden den Teilnehmern mathematische Codierungsverfahren, die meist auf dem Rechnen mit Restklassen, oft "Modulorechnung" genannt, basieren, nähergebracht. Die Frage, wie man die Nullstellen eines Polynomes findet, wurde im Kurs über Galoistheorie untersucht. Der Homotopie-Kurs befasste sich mit dem gleichnamigen Konzept, einer sogenannten algebraischen Invariante, die zählt, wie viele Kreise es in einem Raum gibt, die in dem Sinne verschieden sind, dass sie sich nicht "gummibandartig" ineinander verformen lassen. Im Typentheoriekurs befassten wir uns mit Regeln, Terme auszuwerten und ihre Typen zu entscheiden, einem formalen, aber sehr vielfältigen Gebiet, das von Funktionaler Programmierung bis hin zu Homotopy Type Theory Anwendung findet. Schließlich gab es noch den fachübergreifenden Kompositionskurs. Hier entwickelten die Teilnehmer als Projekt ein Programm weiter, welches algorithmisch Musikstücke im Kontrapunkt im Palestrina-Stil, einer mehrstimmigen Kompositionstechnik, komponierte.