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Seminar in Bayreuth 2016

Donnerstag

Das Seminar begann am Donnerstag um 16:00 Uhr an der Jugendherberge in Bayreuth mit einer ingenieurstechnischen Herausforderung betreffs der Bewahrung von Hühnereiern vor potentiellem Fallschaden. Hierfür wurden 8 Gruppen mit Strohhalmen, Papier, Luftballons und viel Tesafilm ausgestattet und daraus sehr kreative Flugobjekte konstruiert. Glücklich aus dieser teambildenden Maßnahme entlassen, durchstöberten die ca. 30 Teilnehmer Bayreuth nach einer Nahrungsquelle.

Freitag

Am Freitag eröffnete Tamás Korodi die Vorträge für die erfahrenen Teilnehmer mit einem spannenden Einblick in Faktorisierungsalgorithmen für Polynome über verschiedenen Ringen.
Darauf baute Prof. Dr. Michael Stoll in dem anschließenden Einblick in sein Forschungsgebiet "Diophantische Gleichungen" auf. Die Jüngeren durften sich derweil an einer Einführung in die lineare Optimierung durch Johnannes Reiher erfreuen.
Nach einer Stärkung in der Bayreuther Unimensa erfuhren die Älteren von Aras Ergus das Wichtigste über ADE-Klassifikationen und deren Anwendung in verschiedensten Teilgebieten der Mathematik. Die Schüler wurden derweil von Stefan Rabenstein über Flussprobleme aufgeklärt.

Anschließend führte der Organisator Henrik Reger seine Teilnehmer durch das malerische Bayreuth und glänzte mit seinem grandiosen Wissen über die Historie der Stadt und ihr berühmtes Kind Richard Wagner. Der erfolgreiche Tag wurde durch gemeinsames Abendessen und einen Tanzabend abgerundet, dem das recht ausgeglichene Geschlechterverhältnis zu Gute kam.

Samstag

Am Samstagmorgen referierte Prof. Dr. Thomas Fischer für alle Interessierten über Drehungen im Raum und bestätigte die Erfahrungen vom Vorabend, indem er den Walzer als Lösung einer Differentialgleichung herleitete. Danach folgte der erste Teil einer von Nikolai Edeko gehaltenen Vortragsreihe für die Älteren über Ergodentheorie, eine mathematische Theorie für dynamische Systeme, die ursprünglich von frühen physikalischen Modellen des Verhaltens von Teilchen im Raum herrührt. Währenddessen erklärte Manuel Gundlach den Jüngeren die Modulorechnung, Grundlagen der Zahlentheorie und das darauf basierende RSA-Kryptographiesystem.

Am Nachmittag hielt Tim Kirschner einen Vortrag zu Zusammenhängen in Vektorbündeln, der ohne großes Vorwissen (vor allem Lineare Algebra) verständlich war, und zeigte ungelöste Probleme zur Fortsetzbarkeit von parallelen Schnitten.
Abschließend stellte Daniel Harrer noch einen Beweis des Satzes von Monsky vor, in dem drei verschiedene Teilgebiete der Mathematik, nämlich Geometrie, Zahlentheorie und Kombinatorik, verwendet werden.

Den Jüngeren zeigte Matthias Paulsen das Rucksackproblem als Anwendung beim Beladen von LKWs. Anschließend erklärte Tamás Korodi die mathematischen Grundlagen verschiedener Stimmungssysteme in der Musik und inwiefern das heutzutage verbreitete System einen Kompromiss darstellt.

Als Abendessen wurde diesmal Pizza für alle in die Jugendherberge bestellt, ansonsten haben viele Teilnehmer den Abend mit Mafiaspielen verbracht.

Sonntag

Nach dem Aufräumen und Packen wurde am Sonntag Morgen noch jeweils ein Vortrag für die Älteren und die Jüngeren gehalten. Nikolai fuhr mit der Ergodentheorie-Vortragsreihe fort. Als interessantes Beispiel für eine Anwendung in der Zahlentheorie wurde der Satz von Szemerédi mit Hilfe der Ergodentheorie bewiesen.
Parallel dazu erklärte Tobias Kilian den Jüngeren die Grundlagen zum Ableiten von Funktionen und zeigte ihnen Rechentricks dazu, wie sie in der Schule nicht vorkommen.

Nach den beiden Vorträgen endete das Seminar – einzelne Gruppen aßen noch in der Stadt zu Mittag und traten dann die Heimreise an.

Zeit: 
17. März 2016 bis 20. März 2016
Typ: 
Seminar
Ort: 
Bayreuth