von Stefan Rabenstein
Für das Forchheimseminar 2014 waren wir vom Donnerstag dem 3. bis zum Sonntag dem 6. Juli in der Jugendherberge Don Bosco Forchheim zu Gast. Fast hätte das Seminar sogar mit einem äußert ungewöhnlichem Problem zu kämpfen gehabt: Als die Organistoren am
Vortag mit der Jugendherberge letzte Details absprechen wollten, mussten wir feststellen, dass wir in deren Kalender nicht eingetragen waren. Wir konnten rekronstruieren, dass es ich um einen Fehler der Jugendherberge handelte, die nach unserer Absprache den Termin nicht eingetragen hatte. Glücklicherweise war aber an diesem Wochenende - in Mitten der Haupsaison, wie das freundliche Personal betonte, kein einziges Zimmer belegt, so das unser Problem gelöst werden konnte, nur um das Frühstück mussten wir uns selbst kümmern, weil die Küche schon abbestellt war.
Wegen der geringen Teilnehmerzahl von nur 16 mathematikbegeisterten Schülern und Studierenden wurde auf dem Seminar nur eine einzelne Vortragsschiene angeboten. Im großen Seminarraum der Jugendherberge hatten wir leicht Platz, an welchem dagegen leider auf der vorhandenen Tafel mangelte. Dennoch konnten unsere Referenten ihre Themen interessant darstellen. Es ging Beispielsweise um die Eulercharakteristik,
eingeführt für Graphen, die dann auf tangentiale Vektorfelder einer Kugeloberfläche angewandt wurden, um den berühmten Satz vom Igel (Englisch hairy ball theorem) zu zeigen, der anschaulich besagt, dass man einen Igel nicht (stetig) kämmen kann. Ein anderer Vortrag beschäftigte sich, nach der Einführung einiger einfacher, zahlentheoretischer Hilsmittel, durch eine motivierende Wettbewerbsaufgabe mit Eigenschaften von Kantenzügen normierter Kanten in Abhänigkeit von der Dimension des betrachteten rationalen Vektorraumes. Weiter wurde über die probabilistische Beweismethode, deren Grundidee ist, zu zeigen, dass ein zufällig erstelltes Objekt eine gewünschte Eigenschaft mit postitiver Wahrscheinlichkeit besitzt, p-adische Zahlen, eine alternative Konstrukion zu den klassischen Zahlenräumen, und einige Grundzüge zu eher Richtung theoretische Informatik angesiedelten P-NP Fragen und Turingmaschinen vorgetragen.
Neben den Vorträgen wurde auch ein kleines Ramenprogramm angeboten. So haben wir für alle interessierten am späten Freitag Abend ein kleine Nachtwanderung durch Forchheim gemacht. Am Freitag dagegen war ein Besuch des lokalen Freibades nach den Vorträgen sehr entspannend. Den Rest der Zeit dominierten deutlich verschiedene Gesellschaftsspiele, die weit über den angesetzen Spieleabend hinaus viel Anklang fanden, sogar
für QED-Seminare überdurschnittlich viel. Es kam dem wohl zeitlich zu Gute, dass wir auf diesem Seminar nur sehr kurze Distanzen überbrücken mussten: Die Jugendherberge war ausreichend nahe am Bahnhof, die Vorträge ebenfalls in der Jugendherberge, es gab zwar nicht viele Restaurants in der unmittelbaren Nähe, dafür waren wir mit den vorhandenen aber zu Frieden, so dass wir nie bis in die Innenstadt laufen mussten, und nicht zu letzt haben wir uns auf diesem Seminar untypischerweise an zwei Abenden dazu entschlossen, Pizza zu bestellen, anstatt abends Essen zu gehen, weil das Seminar ja ursprünglich mit Halbpension geplant war. Eine Zeit, auf die ich wehmütig zurückblicken werden, wenn ich mich das nächste mal morgens für einen Vortrag zu einer der Schulen schleppe, die uns freundlicherweise oft Klassenzimmer zu Verfügung stellen.