Seminar in Erlangen vom 14. bis 17. Juni 2013

Am 14.06.2013, am Tag der Bekanntgabe der Abiturnoten in Bayern, trafen sich um die 20 QEDler und Interessenten wieder mal für ein unvergesslich mathematisches Wochenende in Erlangen. Nach der Zimmerbelegung ging es mit dem ersten Vortrag von Franziskus zum Thema „Schönheit der Mengenlehre“ los. Darauf folgte ein Vortrag, in welchem Tamas den Satz von Polya anschaulich darstellte. Mithilfe dieses Satzes kann man komplexere Äquivalenzklassen von Objekten abzählen. So lässt sich beispielsweise relativ einfach herausfinden, wie viele verschiedene Ketten aus n Perlen von f unterschiedlichen Farben es gibt. Mit Polya lassen sich auch Fragestellungen aus der Chemie lösen.

Nach einem gemeinsamen Abendessen fing die QEDMO an. QEDMO steht offensichtlich für QED-Mathematikolympiade und ist ein einzigartiger Teamwettbewerb. Hier geht es nicht nur ums Aufgabenlösen und Teamwork, sondern auch darum, eine gute Strategie zu entwickeln. Die Jury mit Daniel Harrer an der Spitze erklärte die Regeln, teilte die Teilnehmer in zwei annähernd gleich starke Mannschaften ein und teilte Aufgabenblätter aus. Die Mannschaft, die sich um Mona scharte, nannte sich „Notausgang“, Marvins Team gab sich den kreativen Namen "Restaurant at the End of the Proof".

Nun sollte jeder Teilnehmer Aufgaben aussuchen, mit denen er sich beschäftigen wollte und seinem Mannschaftsleiter mitteilen. Bei der Austragung des Wettbewerbs, die auf Sonntag angesetzt war, darf dann jede Mannschaft abwechselnd eine Aufgabe von der anderen Mannschaft fordern. Nimmt die andere Mannschaft die Herausforderung an, muss ein Team-Mitglied die Aufgabe an der Tafel lösen. Die fordernde Mannschaft entsendet einen Kritiker, der auf Fehler und Lücken hinweisen soll. Er bekommt dafür Punkte und noch mehr Punkte gibt es, wenn der Vortragende die Lücke nicht füllen kann, dafür aber der Kritiker. Entdeckt die Juri am Ende weitere Fehler, bekommen beide Mannschaften keine Punkte dafür. Alle anderen Regeln aufzuführen wäre an dieser Stelle unangebracht.

Auch wenn an diesem Seminar nur 4 Frauen teilnahmen, wurde jeden Tag ein Tanzabend angeboten. Wie auf so ziemlich allen QED-Seminaren gestaltete Reimar diesen und brachte Anfängern neue Schritte und Figuren bei.

Am Samstag fand ein Ausflug in die Nürnberger Versicherung statt. Hier hielten Aktuare zwei Vorträge, die uns die Arbeit in der Versicherung näher bringen sollten. Nach einem Mittagessen mit den Aktuaren durften wir in den höchsten Stockwerk des Business Tower fahren. Dort genossen wir die Kühle und die Aussicht auf die Stadt.

Später hatten wir parallel zwei Vorträge in den Räumen der Versicherung. Prof. Peter Fiebig hielt für die jüngeren Teilnehmer einen Vortrag mit dem rätselhaftem Titel "Was sind und was sollen die Zahlen?" Darin zeigte er, wie man ausgehend von der Menge der natürlichen Zahlen durch arithmetische Problemstellungen Schritt für Schritt zu einer Erweiterung des Zahlbereichs kommt und erst mit den komplexen Zahlen ans Ziel kommt. Für die Älteren hielt Daniel Harrer einen Vortrag zum Thema „Der Körper mit einem Element“.

Am Abend ging der Großteil der Teilnehmer in die Vorstellung „Der Stoff, der von den Sternen kam“ im Planetarium, ein anderer Teil machte einen Rundgang durch die Nürnberger Altstadt. Nach dem Abendessen wurde QEDMO-Aufgaben gelöst, getanzt und Spiele gespielt.

Am Sonntag gab es drei weitere Vorträge, wobei der kurioseste das Thema „Paradoxa in Relativistik und Quantenmechanik“ behandelte. Am Abend fing endlich die QEDMO an. Aus dem spannenden Battle kam „Notausgang“ als deutlicher Sieger hervor. Im Anschluss wurden wieder Gruppenspiele wie Mafia, Resistance und Kakerlaken-Poker gespielt.

Am letzten Tag musste natürlich erstmal alles aufgeräumt werden, danach wurde aber wieder fleißig gespielt. Es bildeten sich Spielgruppen, die dann einzeln essen gingen. Trotzdem gab es am Bahnhof ein großes, gemeinsames Abschiednehmen.