Am Nikolaustag, den 06.12.12, machten sich 21 QEDler und Nicht-QEDler auf zum noch-südlicheren Seminar in Salzburg – damit weilten wir sogar außerhalb der Bundesgrenzen. Nach einigen Problemen mit Verspätungen waren dann gegen 19 Uhr alle im Jungen Eduard Heinrich Haus angekommen, was für die nächsten Tage unser Quartier war. An dieser Stelle ein Lob an die Organisatoren, denn die JuHe war sehr schön. Das Abendessen außer Haus wurde wegen Kälte und Glätte gestrichen und Pizzen wurde bestellt, die sich eine dreiviertel Stunde später alle schmecken ließen. Anschließend wurden die zwei Teams für die QED-MO eingeteilt, die Aufgaben ausgegeben und dann wurde schon mit Tüfteln begonnen. Ein harter Kern unternahm gegen 22 Uhr noch eine Nachtwanderung in die Salzburger Innenstadt, die nicht nur bei Nacht sehr sehenswert ist – wie wir am nächsten Morgen erfahren sollten.
Der Freitagmorgen begann mit dem erneuten Marsch in die Innenstadt, die wir unter sachkundiger Führung von Andi und Kyra vom Domberg aus erschlossen. Auch Mozarts Geburtshaus haben wir gesehen und ebenso die Weihnachtsmärkte. Die Mittagspause wurde von den meisten zur Einkehr im Lokal „Zum Mohren“ genutzt. Um 14 Uhr war dann Abmarsch in der Innenstadt – es ging zur Universität ins Mathegebäude. Nachdem noch einige QED-ler Getränke gekauft hatten, wurden wir zunächst herzlich an der Universität begrüßt und der QED sehr für sein Engagement gelobt. Hier sei der Universität Salzburg gedankt, nicht nur für die Bereitstellung zweier Referenten, sondern auch für die freundliche Bereitstellung zweier Seminarräume – wir durften sogar bis nach Dienstschluss bleiben. Im ersten Vortrag des Nachmittags erklärte uns zunächst Prof. Wolf einen sehr schönen, kurzen und raffinierten Beweis des Spernerschen Lemmas – dabei geht es um Sperner - Färbungen und der Beweis erfolgte mit Hilfe der Graphentheorie. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter mit Prof. Revers, der über sein „eigenes“ Forschungsgebiet, nämlich die Bernsteinkonstante in der Approximationstheorie referierte. Dabei gelang ihm der Spagat keinen „Jüngeren“ vom Verständnis auszuschließen, aber auch keinen „Älteren“ nur zu langweilen, denn am Ende stellte er seine eigenen aktuellen Forschungsergebnisse vor, die wohl noch keinem bekannt waren. Insgesamt waren beide Vorträge sehr gelungen, die Referenten brachten die große Begeisterung schon mit, die sie dann auch bei den QEDlern weckten.
Nach diesen beiden Vorträgen ging es zurück in die Jugendherberge mit Zwischenstopp beim Supermarkt zum Abendessen bzw. wieder in Richtung Stadt, um dort zu Abend zu essen. Abends wurde dann gespielt, getanzt und es wurden die QED-MO Aufgaben beackert.
Der Samstag brachte besseres Wetter und gleich nach dem Frühstück ging es für eine neue Runde von Vorträgen in die Uni. Für die Älteren begann Christoph-Simon Senjak mit einem Vortrag über das Spiel „Chomp“, das er sehr verständlich mit dem Essen einer Schokoladentafel, bei der eines der Schokostückchen schlecht ist, erklärte. Für die Jüngeren kam Michael Giglberger zwar verspätet, aber mit jeder Menge Aufgaben zum Thema Geometrie – Parallelogramme auf das Seminar.
Die zweite Vortragsrunde bestritt Daniel Harrer bei den Älteren mit dem Beweis des Satzes von Wedderburn – man braucht nur Gruppen und Kreisteilerpolynome hierfür. Bei den Jüngeren sprang Tamas Korodi für Erich Fuchs mit probabilistischen Beweisen ein. Danach folgte das Pizzaessen – das sich wegen des Lieferdienstes verzögerte – und so wurde zunächst die Mitgliederversammlung begonnen, bevor sie dann wieder für die Pizza unterbrochen wurde. Andreas Kohl leitete zusammen mit Florian Pawlik die MGV, deren Hauptthema die finanzielle Unterstützung des MO-By –Vereins war, die mit einem Deckel-Deckel –Prinzip beschlossen wurde. Dieses bedeutet, der QED gibt nicht mehr als 1500€ aus, deckelt den minimalen Teilnehmerbeitrag jedoch auf 30€. Ansonsten wurde über Werbemittel und Sponsoring diskutiert, bevor nach der MGV der spannendste Teil des Seminars kam: die QED-MO, deren Austragung nicht in der Uni beendet werden konnte wegen Dienstschlusses, sondern nach dem Supermarkt-Abendessen in der Jugendherberge fertiggespielt werden musste. Am Ende stand ein klarer Sieger fest.
Der letzte Abend wurde dann nochmal in der JuHe verbracht, mit QED-MO, Spielen und viel Spaß. Einige mussten leider auch früher abreisen.
Am Sonntag wurde nach Frühstück und Aufbruch in der JuHe noch das „Haus der Natur“ besichtigt - ein Name, der täuscht, denn es handelt sich keineswegs um ein langweiliges Naturmuseum, sondern einen Riesenkomplex mit vielfältigen Ausstellungen, beispielsweise zu den Themen Astronomie, Sport, Biotechnologie, etc., wo man viel selber machen kann. Nach einem 2-stündigen Aufenthalt dort ging es zum Bahnhof zur Abreise. Es hieß Abschiednehmen. Gegen Abend waren dann alle wieder zu Hause angelangt.
Elisabeth Schwarz