Rothenburg 2004

Nach einiger Zeit hatten uns die Fahrer dann doch erspäht und wir konnten zum Gasthof Lamm aufbrechen. Im Gegensatz zu den früheren Seminaren, wo wir stets in Jugendherbergen übernachteten, hatten wir diesmal ein ganzes Haus für uns allein - dachten wir jedenfalls. Wir machten es uns in den bequemen Doppelbettzimmern gemütlich und nahmen auch den Aufenthaltsraum genauer unter die Lupe. Dort stellte sich uns ein kompliziertes Beleuchtungsproblem, das erst lösbar wurde als uns der Wirt den Schalter zeigte. Danach fuhren wir zum Abendessen nach Spielbach in die Goldochsenbrauerei - ein Lokal das für seine "urige Gaststube" und seine Schnitzel berühmt ist. Leider war unsere Gruppe zu groß um in der Gaststube Platz zu finden, so dass wir nicht in den Genuß des einmaligen Ambiente kommen konnten. Auch die Schnitzel fanden wir nicht so umwerfend, wie sie uns geschildert wurden. Dafür kam uns beim Warten auf das Essen die Idee, einen QED-Restaurantführer zu schreiben, um die Ergebnisse unserer unbestechlichen und kritischen Testesser für die Nachwelt festzuhalten.

Der nächste Tag war dann ganz der Mathematik gewidmet. Dazu brachen wir nach dem Frühstück zum Reichsstadt-Gymnasium auf, wo uns Dr. Jochen Staudacher, ein ehemaliger Schüler dieses Gymnasiums, über "Formale Sprachen und Automaten" berichtete. Das Thema stammt aus der theoretischen Informatik, ist aber wie eigentlich alle Fragestellungen aus diesem Gebiet vollkommen ohne Computer lösbar.

Eine formale Sprache ist eigentlich nichts anderes als eine (meist unendliche) Menge von Wörtern. Wörter wiederum sind Reihungen von Zeichen eines Alphabets. Um die Sprache festzulegen benutzt man eine Grammatik, einen endlichen Satz von Regeln. Und genau die Wörter, die dadurch ableitbar sind, gehören zur Sprache. Teilt man die Grammatiken in Klassen ein - nach der Schwierigkeit die ein Computer mit ihnen hat (genauer: welchen Aufwand es macht, die Zugehörigkeit eines Wortes zur Sprache zu beweisen) - so erhält man die Chomsky-Hierarchie.

 Programm:

• Dr. Jochen Staudacher "Formale Sprachen und Automaten"
• Tim Kirschner "Das Paradoxon von Banach-Tarski"
• Dr.Jochen Staudacher "Moderne Algorithmen in der numerischen Simulation"
• Caroline Merkel "Kreative Mathematik"